Nach den problembehafteten Triebwagen der Baureihe 611 unternahm die Deutsche Bahn mit der fast komplett neu konstruierten Baureihe 612 einen zweiten Versuch, einen zuverlässigen Neigetechnik-Zug aus deutscher Produktion auf die Schiene zu stellen.
Ursprünglich war geplant, eine zweite, leicht weiterentwickelte Serie der Baureihe 611 zu beschaffen. Beim Praxiseinsatz dieser Triebwagen der Baureihe 611 hatten sich jedoch konzeptionelle Mängel der Fahrwerksentwicklung gezeigt, die bereits im Wettbewerb einen unabhängigen Neuentwurf erforderten. Der ausgewählte Hersteller Adtranz in Hennigsdorf begann daher bei der BR 612 nahezu von vorn, da man ein weiteres Debakel wie bei der Baureihe 611 vermeiden wollte.
Besondere Sorgfalt wurde den Komponenten gewidmet, von denen bekannt war, dass sie bei der BR 611 für Schwierigkeiten gesorgt hatten. So wurden beispielsweise die Gelenkwellen verstärkt sowie Kraftstoff- und Ölbehälter nicht in deren Nähe angebracht.
Einsatzgebiete sind:
Insgesamt wurden 200 Doppeleinheiten der Baureihe 612 an die Deutsche Bahn ausgeliefert, die aktuell an zehn Standorten im ganzen Bundesgebiet stationiert sind (Kaiserslautern, Kassel, Leipzig Süd (*war mal), Erfurt, Hof, Kempten, Halle(war mal), Dresden (*war mal)-)(Nürnberg-Hof) und von dort aus im Nahverkehr eingesetzt werden. Ein Triebwagen, der zwischen Nürnberg und Weiden an einem Bahnübergang mit einem Militärfahrzeug zusammengestoßen und zur Hälfte abgebrannt war, wurde bereits ausgemustert.
*war einmal da unterwegs aber nun ist es Geschichte